Hybridmodule reparieren


Hier beschriebe ich, wie man ein Hybridmodul repariert.

Eine Liste solcher Module steht übrigens im Anzeigeteil Seite 8 der CQ-DL von 3/04

oder auch im Internet unter: www.electronicpool.de

 

Für 70cm ist bei mir in der 5100 und 5200 das Modul M57788MR von Mitsubishi mit 35 Watt und 5 Anschlüssen eingebaut, (Neupreis ca. 80 Euro)

 

für 2m ist bei mir in der 5100 und 5200 das Modul S-AV 24 von Toshiba mit 50 Watt und 4 Anschlüssen eingebaut. (Neupreis ca. 70 Euro)

 

Diese befinden sich heutzutage in fast allen neueren UKW-Geräten.

In meinem Fall war das Modul Toshiba S-AV 24 (für 2m) in meiner Yaesu FT 5100 defekt.

Auf einmal ging das Modul nicht mehr, mitten im Sendebetrieb hatte ich keine Ausgangsleistung mehr.

Da das Modul doch sehr teuer ist, dachte ich mir getrost nach dem Motto Was kaputt ist, kann man ja nicht noch kaputter machen!

Also machte ich mich an die Fehlersuche.

Zuvor noch ein Hinweis:

Da die Treibertransistoren eine Schutzbeschaltung haben, gehen die zu 99 % nicht kaputt.

Also "muß" es ja ein anderer Fehler sein, und der Fehler der Module ist meistens ein Haarriß auf der Platine.

 

So jetzt geht´s aber los:

Zuerst klemmt die Betriebsspannung und anderes Zubehör des Funkgerätes ab!

Dann öffnet man natürlich das Funkgerät. (Siehe Anleitung des Herstellers)

Dann sieht man meist oben mittig ein (oder mehrere-z.B. bei Dualbänder) schwarzes Modul in etwa 2 x 5 cm Größe

Jetzt lötet man das defekte Modul aus. (Welches Modul für welches Band ist sieht man im Schaltplan oder man kontrolliert die Frequenzdaten anhand des Typs)

Dann muß vorsichtig die Kappe abgenommen werden.
Diese rastet mit den Nasen an der Keramikplatte ein, man kann diese Nasen mit einem kleinen Schraubendreher o.ä. VORSICHTG aufhebeln, so das die Kappe sich dann lösen läßt.

VORSICHT:

Das Keramik kann leicht zerbrechen und die Stäube können beim einatmen giftig sein (Je nach Material)!

Die Vergußmasse auf den Transistoren NICHT anfassen oder beschädigen!

Jetzt mit einem Ohmmeter einfach alle Leiterbahnen auf Durchgang messen.

Nun die Fehlerstelle einkreisen, d.h. mit eine Meßstrippe von der defekten Leiterbahn immer näher zum anderen Ende der Meßspitze "wandern".

Irgendwann müßte plötzlich wieder die Verbindung da sein. Evtl. von die Messung nun mit der andere Seite bzw. Messspitze wiederholen.

Nun merkt oder markiert euch die defekte Stelle.

Jetzt muß das Modul erst erwärmt werden, da das Modul im Betrieb sehr heiß wird und die Wärme durch die Keramik abgeleitet wird und im kaltem Zustand die Lötstelle nicht warm genug wird.

Am besten nehmt eine Alufolie und legt diese auf den Küchenherd.
Warum Alufolie? Es sind sicher noch Rückstände von der Wärmeleitpaste am Modul!

Und der Ärger mit der Frau ist zwar eh schon vorprogrammiert, wenn man jetzt auch noch in der Küche bastelt "Grins" da halten wir dann wenigstens den Herd sauber!)

Nun wird das Modul VORSICHTIG erwärmt. Aber bitte nicht zu heiß!

Dann lötet ihr an der jetzt noch defekten Stelle nach und meßt anschließend nochmals, ob ihr auch Erfolg hattet.

Jetzt nur noch wieder die Kappe vorsichtig montiert steht dem Einbau nichts mehr im Wege.

 

Zweite Möglichkeit der Fehlersuche:

 

Wenn Ihr den Fehler mit dem Meßgerät nicht findet, dann baut das Modul ohne Kappe ! wieder ein.

Schließt an der Antennenbuchse ein Leistungsmeßgerät und einen Dummy oder eine Antenne an.

Jetzt schaltet das Funkgerät wieder ein.

Jetzt sendet ihr mit eurem Gerät (Richtiges Band beachten!)

Nun nehmt eine Messstrippe mit zwei Prüfspitzen und "überbrückt" nacheinander alle Leiterbahnen. (Das heißt den Anfang und das Ende EINER Leiterbahn-NICHT verschiedene Überbrücken!)

VORSICHT! Nichts mit der Messstrippe kurzschließen o.ä.

Dabei beobachtet den Leistungsmesser.

Wenn ihr nun die defekte Leiterbahn überbrückt, funktioniert das Modul wieder und die Leistung wird angezeigt.

Jetzt müßt ihr wieder wie oben beschrieben die defekte Leiterbahn verlöten.

ANMERKUNG: Ich übernehme KEINE Haftung!

 Ebenso kann es auch sein, das doch etwas anderes defekt ist oder der Fehler nicht auffindbar ist. Dann habt ihr es aber immerhin versucht, und wie oben geschrieben- kaputt geht nicht kaputter!

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